Peter Berz - Begrüßung und Einführung (Götter und Schriften rund ums Mittelmeer) - a podcast by ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

from 2012-12-31T11:03:19

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Götter und Schriften rund ums Mittelmeer. Symposion in memoriam Friedrich Kittler | Symposium

Fr, 19.10.2012 – Sa, 20.10.2012, ZKM_Medientheater

Peter Berz, geboren 1959, studierte Philosophie und Germanistik, promovierte in Kulturwissenschaft (08/15. Ein Standard des 20. Jahrhunderts), war Assistent am Lehrstuhl Friedrich Kittlers fu?r A?sthetik und Geschichte der Medien an der Humboldt-Universita?t zu Berlin und habilitierte dort 2008 in Kultur- und Medienwissenschaft. Er unterrichtet in Berlin und Wien und forscht seit 2010 am Zentrum fu?r Literatur- und Kulturforschung in Berlin u?ber die Biologie und Naturphilosophie Jacques Monods. Forschungsschwerpunkte: Lamarckismus, Morphogenese, Pythagora?ismus. Zu seinen Vero?ffentlichungen za?hlen: „Pythagora?ismus“, in: TUMULT. Zeitschrift fu?r Verkehrswissenschaft, Nr. 35, Oktober 2012; „Bau Ort Weg. Mediengeschichten des Labyrinths“, in: Programm und Umgebung,Habilitationsschrift, unvero?ffentlicht; „Licht und Riß. Die Medien der Tempel“, in: Ana Ofak (Hg.), Die Medien vor den Medien, Mu?nchen, Fink, 2007; „Die Wabe“, in: Peter Berz, Annette Bitsch, Bernhard Siegert (Hg.), FAKtisch. Festschrift fu?r Friedrich Kittler0, Mu?nchen, Fink, 20030.

In seinem Lebenswerk hat Medientheoretiker Friedrich Kittler (1943?2011), die Geschichte der Dichtung, der Philosophie, ja der Kultur als solche vom Kopf auf die Füße ihrer technischen und vortechnischen Medien gestellt. Was Aufschreibesysteme für die Literatur, was Befehlssätze für programmierbare Maschinen, das ist den Göttern das elementarste Medium im lateinischen Wortsinn von elementa: Buchstaben. Das Symposion »Götter und Schriften rund ums Mittelmeer«, noch zu Lebzeiten von dem deutschen Medientheoretiker Friedrich Kittler selbst vorbereitet, widmet sich dieser Hypothese. Wie bestimmen die Kontakte, Konkurrenzen, Innovationen der verschiedenen Schriften und Alphabete seit der frühesten Antike rund ums Mittelmeer die zukünftigen Geschicke des Abendlands? Seit dem Neolithikum gibt es im Mittelmeerraum Kulturen, deren Alphabete eng an Verwaltung und Handel, Befehlsflüsse und Gesetze gebunden sind, aber auch eine Kultur, die ihr Alphabet aus dem Schreiben von Musik und Gesangsvortrag, Vers und Götteranrufung schöpft. Einige Schriften des Mittelmeers ? in Keilen, Bildschriftzeichen, Silbenschriften dargestellt ? sind graphisch orientiert. Sie schreiben von den Worten der Sprache meist Konsonanten oder Konsonantengruppen. Andere, wie das griechische Alphabet, das als erstes der Welt auch Vokale schreibt, sind phonetisch orientiert und damit prinzipiell auf jede Sprache übertragbar. Mächtige Gesetzesgötter einerseits strafen und befehlen. Der Verkehr mit ihnen wird gesetzlich geregelt. Andererseits gibt es Götter, die an- und abwesend sind. Der Verkehr mit ihnen wird nicht verwaltet, sondern begangen. Wie sind diese verschiedenen Ausgestaltungen der Götterwelten in den Schriftsystemen widergespiegelt?

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