Kritik als Wünsche formulieren – ein Gedankenexperiment - a podcast by mtt consulting network GmbH

from 2019-10-29T07:30:34

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Warum kommt Kritik, auch wenn sie noch so gut gemeint ist, oft so schief beim Empfänger an? Und was kann ich hier tun? Zunächst einmal Kritik ist eine Rückmeldung, mit der ich deutlich machen will, dass ich mit der Ist-Situation nicht zufrieden bin und ich es zukünftig gerne anders hätte. Meistens fühlt sich der Kritisierte dann angegriffen, beschuldigt, auf die Anklagebank gesetzt. Eine natürliche und nachvollziehbare Reaktion. Der Kritisierte versucht sich zu entlasten – eben wie ein Angeklagter vor Gericht, z.B. wird er durch Erklärungen, Rechtfertigungen, Schuldsuche bei anderen Entschuldigungen suchen, oft ergänzt durch Besserungsversprechungen, wie „... wird nicht wieder vorkommen. Beim nächsten Mal werde ich mein Bestes geben.“
Erfahrungsgemäß bleibt die Rückfallquote trotz der Besserungsversprechen relativ hoch. Insbesondere Führungskräfte geraten so – ob sie wollen oder nicht – in den Augen ihres Mitarbeiters leicht in die Rolle des Anklägers. Und das Beziehungsmuster bekommt Gerichtssaal-Charakteristiken, wird danach destruktiver und belastet die Zusammenarbeit zunehmend. Deswegen verzichten ja viele Führungskräfte – um des lieben Friedens willen – auf kritische Rückmeldungen: Sie nehmen Leistungsmängel billigend in Kauf, um die Klimakosten nicht unnötig in die Höhe zu treiben. Kurzfristig kann eine solche Rechnung durchaus aufgehen. Aber längerfristig? Langfristig wird damit auch auf Qualitäts- und Prozess-Verbesserung verzichtet. Und je schärfer der Wettbewerb, desto weniger kann ein solches Führungs-Dilemma „Sachkosten vs. Klimakosten“ zulasten der Sachoptimierung gelöst werden.

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