Folge #045: Milchprodukte in der Ernährung – Ja oder nein? - a podcast by Julia Tulipan

from 2022-02-21T18:10:00.360967

:: ::

Audio:




Video:


In dieser Folge:



  • Was ist da Problem mit der Milch heutzutage.

  • Was Milch mit Insulin und anderen Hormonen zu tun hat.

  • Warum brauchen wir keine Milch um unsern Kalzium Bedarf zu decken.

  • Und wenn ich Milchprodukte geniessen will, auf was muss ich achten?


Das Video der aktuellen Folge direkt auf Youtube öffnen



Kostenloses Online Seminar -


Eine wohl formulierte Low Carb Ernährungsweise


lerne in meinem kostenlosen Online Seminar alles über die ketogene Ernährung




Gratis Online Seminar


Kurze Zusammenfassung


Gäste



  • Keine



Grundsätzlich zu Milch


Bei der klassischen Paleo-Ernährung sind Milchprodukte eigentlich tabu.


Warum? Es ist kein essentieller Bestandteil unserer Ernährung. Bis zum Beginn der Landwirtschaft, also vor ca. 10 000 Jahren war es nicht wirklich möglich die Milch anderer Säugetiere zu gewinnen – es gibt aber 40 000 Jahre alte Tongefäße mit Antilopenmilch.


Immer noch bleibt




  1. die Menge




  2. wir brauchen Milch nicht um gesund zu bleiben




  3. die Milch heute, hat nichts mit der Milch zu tun, die unsere Vorfahren konsumiert haben, oder die heute noch von traditionellen Hirten (Masai, Mongolen) konsumiert wird




Was sagt die DGE?


DGE:



Milch- und Milchprodukte täglich, Fisch ein- bis zweimal in der Woche, Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen


Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, wie z. B. Calcium in Milch, Jod, Selen und n-3 Fettsäuren in Seefisch. Entscheiden Sie sich bei Fisch für Produkte mit anerkannt nachhaltiger Herkunft. Im Rahmen einer vollwertigen Ernährung sollten Sie nicht mehr als 300 – 600 g Fleisch und Wurst pro Woche essen. Fleisch ist Lieferant von Mineralstoffen und Vitaminen (B1, B6 und B12). Weißes Fleisch (Geflügel) ist unter gesundheitlichen Gesichtspunkten günstiger zu bewerten als rotes Fleisch (Rind, Schwein). Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor allem bei Fleischerzeugnissen und Milchprodukten.“



So wie bei Getreide… es fehlt die Evidenz. Wir brauchen sicher keine Milch um groß und stark zu werden


Der Mensch ist das einzige Tier, das Milch anderer Tiere trinkt.


Allerdings:


Milch ist kein vollkommen fremdes Lebensmittel, sondern etwas Bekanntes mit dem unser Körper grundsätzlich umgehen kann.


 


HAUPTPROBLEM: DIE MILCH VON HEUTE


Rohmilchkonsum mit weniger Allergien, besser Gesundheit und besserem Immunsystem verbunden ist


Konsum konventioneller Milch –


Autoimmunerkrankungen


Hautprobleme Ekzeme, Schuppenfelchte, Akne, …


Hormonelle Wirkung


Suchtverhalten – Casein kann wie Gluten an Opioidrezeptoren im Gehirn binden – haben wir leaky gut, dann ist das noch dramatischer


In den meisten Studien wird stark verarbeitete Milch, teilweise H-Milch oder fettarme Milch verwendet.


Konventionelle Milch ist pasteurisiert und homogenisiert


Hormonelle Wirkung, Insulin und Wachstum


Die Milch (von jedem Säugetier) ist für das Neugeborene bestimmt, welches eine hohe Zellteilungsrate und ein hohes Wachstum aufweist. Wachstum und Zellteilung mögen für einen jungen Organismus gut und richtig sein, könnte jedoch für einen bereits ausgewachsenen Organismus negative Konsequenzen haben.


 


IGF-1 (Insulin-like Growth-Factor-1)


IGF-1 ist ein Hormon, welches eine zentrale Rolle während des Wachstums spielt. Bei Erwachsenen zeigt es anabole (körperaufbauende, muskelaufbauende) Effekte. Die Rolle von IGF-1 bei der Entstehung von Krebs ist noch unklar. Es gibt einige Krebsarten, bei denen IGF-1 eine Rolle spielt.


Die anabole Wirkung von Milch ist schon lange bekannt und wird vor allem im Bodybuilding eingesetzt.


Die Mengen von IGF-1 in natürlicher Milch sind gering im Verhältnis zu den Mengen, die man im menschlichen Körper findet. Ein weiterer Punkt ist, dass bei gesunden Menschen, oral eingenommenes IGF-1 so gut wie nicht absorbiert wird.


Leaky-gut und IGF-1 Absorption


Was ist allerdings, wenn die Barrierefunktion des Darms beeinträchtigt ist?


Säuglinge, die natürlicherweise einen durchlässigeren Darm haben, und Menschen mit Autoimmunerkrankungen oder Darmerkrankungen, nehmen sehr viel mehr IGF-1 auf [i]. Menschen, die mehr als drei Gläser Milch pro Tag konsumierten, hatten 10% höhere IGF-1 Levels als Menschen, die nur 1,5 Gläser Milch pro Tag konsumierten[ii].


Das heißt, auch wenn Grundsätzlich die Aufnahme von IGF-1 über den Darm stark limitiert ist, stellt sich doch die Frage, wer überhaupt noch eine intakte Barrierefunktion hat? Gluten, Stress und Medikamente wie Aspirin erhöhen nachweislich die Durchlässigkeit des Darms. Diese allgemein höhere Sensibilisierung in einer großen Bevölkerungsgruppe wird oft vollkommen außer Acht gelassen[iii].


Recombinant Bovine Growth Hormone (rBGH)


rBGH ist ein natürlich vorkommendes Wachstumshormon bei Rindern. In den USA ist dieses Hormon in der Landwirtschaft zugelassen und wird den Kühen verabreicht, um die Milchleistung zu steigern. Dieses Hormon ist in der Europäischen Union NICHT zugelassen. Kühe, die mit rBGH behandelt werden, haben stark erhöhte IGF-1 Werte in der Milch[iv].


Insulinstimmulation


Milch hat einen recht hohen Gehalt an Zucker (Laktose). Dieser Zucker stimuliert die Ausschüttung von Insulin. Gerade wenn die Reduktion von Körperfett angestrebt wird oder eine Insulinresistenz vorliegt, ist dieser Effekt eher kontraproduktiv.


Neben Zucker stimulieren auch größere Mengen an Aminosäuren die Ausschüttung von Insulin. Das ist das Problem mit vielen verarbeiteten Milchprodukten wie Käse, Topfen oder Cottage Cheese. Diese Produkte haben meist einen sehr hohen Proteingehalt. Wird diese Proteinladung nicht mit Fett abgepuffert, dann kommt es zu einem raschen Anstieg von Aminosäuren im Blut und somit auch zu einer Insulinausschüttung.


Östrogen


Ein weiterer Punkt der Besorgnis ist Östrogen in Milch[v]. In der industrialisierten Welt werden Kühe 300 Tage im Jahr gemolken, wobei sie die meiste Zeit davon Trächtig sind. Je nach Phase der Trächtigkeit variiert die Menge an Östrogen in der Milch. Die Milch einer Kuh in einer späten Trächtigkeitsphase enthält 33 mal mehr Estron-Sulfat (Östrogenprohormon) als die Milch einer nicht trächtigen Kuh.


Bei traditionellen Hirtenvölkern wie den Mongolen werden die Kühe nur 5 Monate im Jahr gemolken. Eine Studie verglich kommerzielle Milch in Japan mit Rohmilch aus der Mongolei. Die Milch aus Japan enthielt 10 mal mehr Progesteron und andere Hormone als die Rohmilch aus der Mongolei[vi].


In der Mongolei, wo der Großteil der Bevölkerung noch als traditionelle Hirten lebt, ist das Auftreten von Brustkrebs 8,0 pro 100.000, während es in Japan bei 42,7 in Europa bei 66,6 und in den USA bei 76,7 pro 100.000 Einwohner liegt[vii]. Die Mongolen leben wie die Masai, hauptsächlich von fettreichem Fleisch und Milch.


Muttermilch:



  • Jeden Tag ist die Zusammensetzung der Muttermilch anders.

  • Das Kolostrum ist die früheste Milch. Sie hat einen sehr hohen Anteil an schützenden Antikörpern. Die Übergangsmilch hat viele Kalorien und dient der schnellen Gewichtszunahme von der Geburt bis ca. zum 3. Monat. Die Reife Milch enthält 50 Prozent Fettkalorien und mehr als 1000 Nährstoffe.

  • Es gibt einen Unterschied zwischen der Muttermilch, die während des Tages erzeugt wird und der, die in der Nacht erzeugt wird. Die Muttermilch enthält nachts Stoffe, die das Baby und somit auch die Mutter besser schlafen lassen.

  • Die Nährstoffzusammensetzung von industriell hergestellter Babynahrung ändert sich nie. Sie ist jeden Tag und jede Nacht identisch. Die Bedürfnisse eines Babys ändern sich aber und diese Bedürfnisse kann nur die Muttermilch befriedigen.


Was ist mit Calzium?


Gute alternative Calziumquellen sind z.B. Blattgemüse, Nüsse und Samen, getrocknete Früchte (z.B. Feigen) und Knochenbrühen.



  • Es gibt bessere Calciumquellen, die nicht zum Krebs führen und statt Whey kann man auch Eggprotein nutzen. Das schlimmste an der Milch ist übrigens das Casein


 


Studie bzgl. Calzium (Milk Consumption During Teenage Years and Risk of Hip Fractures in Older Adults):


In zwei Sätzen wurde nun das Studienergebnis wie folgt zusammengefasst:


„Die Wissenschaftler …… testeten 75.000 Frauen über einen Zeitraum von zwölf Jahren hinsichtlich des Effektes von Milch auf ihre Knochen. Wie sich zeigte, wurden die Knochen der Testpersonen nicht widerstandsfähiger, sondern waren sogar einem höheren Bruchrisiko ausgesetzt.”


Rohmilch:


Echte Rohmilch vom Bauern findet man heutzutage sehr selten, bei konventioneller Milch und Milchprodukten aus dem Supermarkt handelt es sich um ein totes Lebensmittel. Wer trotzdem Milch zu sich nehmen mo?chte, sollte besser auf Schafs- und Ziegenmilch setzen


FAZIT


Die meisten werden SEHR davon profitieren Milch und Milchprodukte drastisch zu reduzieren oder überhaupt zu streichen.


Wir haben kaum den Zugang zu guter Rohmilch


Literatur



Artikel und Studien



  • Viele Studien und Quellen findest du auch im ausführlichen Artikel von Julia Tulipan im Paleo Low Carb Blog: Milch und Milchprodukte – Machen Sie krank oder sind sie gesund?

  • Viele Quellen zum Thema aus htttp://thepaleodiet.com/dairy-milking-worth/

  • Melnik B: [Acne vulgaris. Role of diet], Hautarzt, 2010

  • Melnik B: Milk consumption: aggravating factor of acne and promoter of chronic diseases of Western societies, J Dtsch Dermatol Ges, 2009

  • Melnik BC: Milk–the promoter of chronic Western diseases, Med Hypotheses, 2009

  • Milk Consumption During Teenage Years and Risk of Hip Fractures in Older Adults Diane Feskanich, ScD1, Heike A Bischoff-Ferrari, MD, DrPH2,3, Lindsay Frazier, MD1,4, and Walter C. Willett, MD, DrPH1,5,6

  • Maruyama (2010): „Exposure to exogenous estrogen through intake of commercial milk produced from pregnant cows.“

  • Pape-Zambito (2010): „Estrone and 17beta-estradiol concentrations in pasteurized-homogenized milk and commercial dairy products.“

  • Samraj (2014): „A red meat-derived glycan promotes inflammation and cancer progression.“

  • Breast-feeding and growth factors in preterm newborn infants. Díaz-Gómez NM, Domenech E, Barroso F J Pediatr Gastroenterol Nutr. 1997 Mar; 24(3):322-7.

  • Dietary changes favorably affect bone remodeling in older adults. Heaney RP, McCarron DA, Dawson-Hughes B, Oparil S, Berga SL, Stern JS, Barr SI, Rosen CJ. J Am Diet Assoc. 1999 Oct; 99(10):1228-33.

  • Mercola, Joseph, and Cory Mermer. „Many people are taking insulin-like growth factor-I without even knowing it.“ Western journal of medicine 175.6 (2001): 378.

  • Increased milk levels of insulin-like growth factor 1 (IGF-1) for the identification of bovine somatotropin (bST) treated cows. Daxenberger A, Breier BH, Sauerwein H. Analyst. 1998 Dec; 123(12):2429-35.

  • Pape-Zambito (2010): „Estrone and 17beta-estradiol concentrations in pasteurized-homogenized milk and commercial dairy products.“

  • Hartmann, Sonja, Markus Lacorn, and Hans Steinhart. „Natural occurrence of steroid hormones in food.“ Food Chemistry 62.1 (1998): 7-20.

  • Troisi R, Altantsetseg D, Davaasambuu G, et al. Breast cancer incidence in Mongolia. Cancer Causes Control.2012;23(7):1047–1053, and personal communication, September 2012.


Webseiten


JULIAS BLOG

http://PaleoLowCarb.de/


PAWELS BLOG

http://superhumanoid.de


 


Further episodes of Evolution Radio Show - Alles was du über Keto, Low Carb und Paleo wissen musst

Further podcasts by Julia Tulipan

Website of Julia Tulipan