#RR37 Jahresrückblickversuch - a podcast by Radiorebell

from 2018-01-02T07:00:17

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Weihnachten war es mal wieder soweit. Es lag weniger daran, dass es so selten zu schwierigen Situationen mit Jason kam, sondern eher wieder einmal darin begründet, dass ich so wenig zu Hause war und dementsprechend solche Situationen zu selten mitbekam. Ich freute mich sehr auf Weihnachten. Erstmals seit vielen Jahren wollte ich sowohl Heiligabend als auch den ersten Weihnachtsfeiertag nicht arbeiten und gemäß des familieninternen Rotationssystems durften wir dieses Jahr an Weihnachten meine Eltern, meine Schwester mit der gesamten Familie bei uns daheim begrüßen und bekochen.

Um die Problematik keinen Weihnachtsbaum kaufen zu dürfen, der anschließend entsorgt wird kamen wir rum indem wir uns dieses Mal an einem zu mietendem Weihnachtsbaum versuchten und sind, vorausgesetzt die Abholung funktioniert, recht angetan, unabhängig davon ob die Lieferung und Abholung die gesamte Geschichte bezüglich Klimaneutralität ad absurdum führt, aber es galt früh mögliche Probleme für die beiden Weihnachtstage zu beseitigen.

Durch den Mietweihnachtsbaum waren Jasons Bedingungen erfüllt und die Kids konnten sich an einem festlich geschmückten Weihnachtsbaum erfreuen. Opa musste wieder helfen, damit die Kerzen überhaupt leuchten, aber die Platzteller waren poliert, das Essen für beide Tage war bestmöglich vorbereitet und meine Frau und ich hatten sogar mal wieder gemeinsame Zeit als wir vorab die Einkäufe zusammen erledigten. Alles war ausgerichtet auf ein stressfreies Weihnachten mit der gesamten Familie, aber Jason und ich gerieten oft einander. Er pflegt mit seiner Schwester, auch wenn zum größten Teil völlig unbewusst, einen sehr ruppigen Umgang. Er kann sehr liebevoll sein und Unsinn, den Mädchen ihres Alters nun mal machen mitmachen, aber er sieht dann die Grenze nicht, wenn die Kleine Boxen spielen will und er dies als Wettkampf wahrnimmt.

Da musste ich rigoroser einschreiten. Im Wiederholungsfalle habe ich Ihm in der Vergangenheit immer gesagt, er möchte fünf Minuten auf sein Zimmer gehen und sich beruhigen. Wir beide wissen, dass es ihm dann immer besser ging. Wenn er nicht ging und weiter seine Schwester malträtierte, musste ich ihn meistens nehmen und hochbringen. Das war mit vier Jahren auch einfacher als mit zwölf aber wenn ich ihn hoch schleppen musste, habe ich verloren. Das ist nicht in Ordnung, aber ich sehe manchmal keinen anderen Ausweg die Situation zu beruhigen.

Jason rastete dann auch völlig zurecht aus und schlägt um sich. Wir besprachen das und seit einigen Jahren reicht es meistens aus, wenn ich damit drohe ihn hochbringen zu müssen, wenn er nicht selber einen Weg findet Grenzen zu erkennen oder zumindest aufgezeigte Grenzen anzuerkennen und zu verstehen.

Weihnachten stand er dann draußen auf der Terrasse. Er war zu bockig von sich aus wieder rein zu kommen. Ich war zu bockig ihn rein zu bitten.

„Halt doch einfach deine Fresse“  haute er mir am 1.Weihnachtsfeiertag im Kreise der Familie unvermittelt an den Kopf, als ich ihn das dritte oder vierte Mal bat vorsichtiger zu sein. Er, sein Cousin und meine Tochter spielten Wrestling und einer der Herren war deutlich übermotiviert. Ich musste da eingreifen, bevor er zum Finishing Move ansetzt. Die „Halt die Fresse“-Stimmung schwappte dann immer mal wieder durch, wenn wir versucht haben uns unsere gegenseitigen Standpunkte zu erklären.

Das war auch an diesem Nachmittag der Fall. Es war der Donnerstag, der 28.12., ich hatte Jason seit dem 2.Weihnachtsfeiertag nicht gesehen und bin auch nur auf Stippviste ...

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