#76 mit Ina von Holly Managing Partner bei WE DO - a podcast by Kim Alexandra Notz

from 2023-01-10T04:00

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„Es gibt noch zu wenig Briefings für kreative Nachhaltigkeitskampagnen – die Unternehmen sollten Mut beweisen und sich kommunikativ auf den Weg machen.“

Ina von Holly, Managing Partner bei der Berliner Agentur WE DO und GWA-Vorständin für das Ressort Nachhaltigkeit sieht noch jede Menge Luft nach oben in Sachen Nachhaltigkeit im Marketing. Aber vor allem sollten wir Agenturen uns fragen, ob wir bei diesem Thema hinterherlaufen oder vorangehen wollen.Und es ist nicht einmal nice-to-have oder nur eine gute Sache für’s Employer Branding. Auch ökonomisch ist nachhaltiges Wirtschaften zwingend, denn eine derzeit laufende Kundenstudie zeigt, dass Marketingverantwortliche in 2-4 Jahren eine Nachhaltigkeitszertifizierung ihrer Partner als absoluten Standard sehen – fehlendes, substanzielles Nachhaltigkeitsengagement führt künftig also zum Ausschluss von Pitches.

Für alle, die die Übersicht im Zertifizierungsdschungel verloren haben, hat Ina einen wertvollen Tipp: Der vom Rat für Nachhaltige Entwicklung initiierte Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein sehr guter Standard und positiver Beschleuniger auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit – hier können Kolleg*innen auch zu Nachhaltigkeitsbeauftragten ausgebildet werden.Den wirkmächtigsten Hebel für Agenturen sieht Ina beim Scope 3, also fairen Lieferketten. Hier gibt es unzählige Ansatzpunkte wie Media, Film, Print, Websites, mit denen wir uns intensiv auseinandersetzen sollten. Für weitere und ganz handfeste Tipps können wir uns jetzt schon auf das demnächst erscheinende Whitepaper „4 Schritte zur Nachhaltigkeit“ freuen, das der GWA zusammen mit Utopia erarbeitet.

Eine große Herausforderung für Marketingverantwortliche sieht Ina im Spannungsfeld der „Dreifaltigkeit“: Kredibilität, Kreativität und Kommerzialität – dazu hat Jan Pechmann kürzlich einen großartigen Beitrag im Markenartikel geschrieben. Zwischen Greenwashing und Schweigen gibt es einen guten Mittelweg: Unternehmen sollten viel mehr Fortschrittskommunikation wagen und Teilerfolge kommunizieren. Denn gerade Unternehmen, die sich in der nachhaltigen Transformation ihres Geschäfts befinden, haben enormen Impact und Vorbildcharakter.So, und was machen wir jetzt, wenn wir einen nicht nachhaltigen Kunden im Portfolio haben? Auch dazu hat Ina eine gute Antwort parat.

Ganz zum Schluss hat Ina noch einen großen Wunsch an den Effie-Award 2023: Eine Kategorie „Nachhaltigkeit“ wäre ein starkes und notwendiges Zeichen.

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